Der Laternenmann B2
Text:
Es ist eine alte Geschichte. damals war ich noch ein kleiner Junge. Wir wohnten in Nishni Nowgorod, einer Stadt an der Wolga. In unserer Stadt gab es viele steile Straßen شوارع شديدة الإنحدار. Sie führten alle zum Fluss hinunter. An diesen steilen Straßen standen damals Straßenlaternen مصابيح الإنارة للشوارع, in denen Petroleumlampen waren.
Wenn es dunkel wurde, kam ein Mann mit einer kleinen Leiter. Das war der Laternenmann. Er ging zu einer Laterne, stellte die Leiter an und zündete das Flämmchen an. Dann ging er mit seiner Leiter zur nächsten Laterne und bald brannten alle Laternen an der Straße.
Aber was machten wir, wir ungezogenen Jungen اطفال مشاغبون? Wir machten uns einen besonderen Spaß. Wenn alle Laternen an den steilen Straßen angezündet waren, dann sammelten wir Steinchen. Mit diesen Steinchen warfen wir nun nach den Laternen. Klirr! Schon war die erste Laterne kaputt und die Petroleumlampe ausgelöscht. Das gefiel uns sehr! Das machte uns einen Riesenspaß. Klirr – wieder eine Laterne kaputt. Und noch einmal klirr – da war die dritte Lampe ausgelöscht.
So zerstörten wir immer wieder die Straßenbeleuchtung, einmal in dieser Straße, am nächsten Abend in einer anderen Straße. An einem Abend war ich mit meinem Freund Mischka allein unterwegs. Mischka konnte sehr gut werfen, er traf mit jedem Stein eine Laternenscheibe زجاج المصباح.
Wir hatten gerade zwei Scheiben eingeworfen, da packte uns plötzlich jemand im Dunkeln am Kragen من اللياقة. Wir sahen uns um: Es war der Laternenmann! Er hatte uns ertappt أمسك بنا. Er schüttelte uns kräftig, aber er schlug uns nicht. Aber bestimmt sollten wir noch Prügel علقة bekommen, weil wir immer die Glasscheiben eingeworfen hatten. Wir hatten diese Strafe verdient! Der Laternenmann zog uns zu einer Bank. Er setzte sich, wir mussten uns neben ihn setzen. Neben der Bank brannte noch eine Laterne. Der Laternenmann sprach immer noch kein Wort.
Wir saßen ganz still vor Angst und warteten auf unsere Strafe. Da endlich sprach der Laternenmann zu uns: „Also, ihr kleinen Teufel, ihr werft mit Steinen nach meinen Laternen. Ihr zerbrecht mir die Glasscheiben.“ Wir schauten auf den Erdboden und schwiegen. Wir konnten es nicht leugnen ننكر, weil der Laternenmann uns ertappt hatte. Er sprach weiter: „Da habt ihr euch kein gutes Spiel ausgedacht, ihr Meisterwerfer. Wisst ihr, wie das Glas hergestellt wird? Ihr wisst es nicht? Das habe ich mir gedacht! Na, dann passt mal gut auf!
Das Glas müssen die Glasbläser herstellen. Sie nehmen eine lange Röhre أنبوب طويل und rühren damit in der glühenden, flüssigen Glasmasse. Dann nehmen sie das andere Ende der Röhre in den Mund und blasen, blasen, blasen. Mit ihrem Atem blasen sie eine große Glasblase. Später schneidet man das Glas und walzt es glatt. So entstehen die Glasscheiben für meine Laternen. Ja, den Glasbläsern verdanken wir das Glas. Aber leider leben sie nicht lange. Sie müssen dem Glas zuviel Atem geben. Ihre Lungen trocknen bei dieser Arbeit ein.
Hier! Schaut euch diese Glasscheibe an! Ihr glaubt, das ist nur ein einfaches Stück Glas? Nein, es ist Glas mit menschlichem Atem darin. Versteht ihr das? Menschlicher Atem ist darin und ihr werft mit Steinen nach den Scheiben!“ Dann machte der Laternenmann eine lange Pause. Wir schämten uns. Dann sagte er: „So, ihr Schützen لذا ، أيها الرماة, nun geht weg von hier! Aber denkt an meine Worte! Vergesst die Glasbläser nicht!“
Er ließ uns los. Tatsächlich! Wir waren frei. Wir hatten keine Strafe bekommen. Rasch gingen wir fort.
Unterwegs kamen wir an vielen Laternen vorbei und schon hatten wir wieder Steine in der Hand. Aber dann – dann warfen wir sie in den Schnee. Wir wollten von jetzt an keine Laternen mehr zerstören. Wir mussten immer an die Glasbläser denken und an den menschlichen Atem im Glas.
nach Maxim Gorki