Bildung des Perfekts und des Plusquamperfekts mit haben oder sein

Die Bildung des Perfekts und des Plusquamperfekts im Deutschen erfordert ein Hilfsverb und das Partizip Perfekt. Aber welches Hilfsverb sollte man verwenden: „sein“ oder „haben“? Lassen Sie uns das klären.

Verben mit „sein“

Das Hilfsverb „sein“ wird in folgenden Fällen verwendet:

  1. Intransitive Verben, die eine Bewegung von oder zu einem Ort anzeigen, verwenden „sein“. Beispiele sind „aufstehen“, „fahren“, „fallen“, „fliegen“, „gehen“, „kommen“, „reisen“ und „begegnen“. Zum Beispiel: „Ich bin zur Arbeit gefahren.“
  2. Alle intransitiven Verben, die eine Zustandsänderung anzeigen, verwenden auch „sein“. Diese Zustandsänderung kann sein: a) Ein Neubeginn oder eine Entwicklung, wie bei „aufblühen“, „aufwachen“, „einschlafen“, „entstehen“, „werden“, „wachsen“. Zum Beispiel: „Die Blumen sind aufgeblüht.“ b) Ein Ende oder die Beendigung einer Entwicklung, wie bei „sterben“, „ertrinken“, „ersticken“, „umkommen“, „vergehen“, „verblühen“. Zum Beispiel: „Die Blumen sind verblüht.“
  3. Die Verben „sein“ und „bleiben“ verwenden auch das Hilfsverb „sein“. Zum Beispiel: „Ich bin zu Hause geblieben.“

Anmerkungen:

  • Die Verben „fahren“ und „fliegen“ können auch mit einem Akkusativobjekt verwendet werden; dann steht im Perfekt „haben“. Zum Beispiel: „Ich habe das Auto selbst in die Garage gefahren.“
  • Das Verb „schwimmen“ wird je nach Bedeutung mit „sein“ oder „haben“ verwendet. Zum Beispiel: „Er ist zu der Insel geschwommen.“ (Bewegung zu einem Ziel) versus „Er hat zehn Minuten im eiskalten Fluss geschwommen.“ (keine zielgerichtete Bewegung, fester Ort)

Verben mit „haben“

Alle anderen Verben verwenden das Hilfsverb „haben“:

  1. Transitive Verben, die ein Akkusativobjekt haben können, verwenden „haben“, wie „bauen“, „fragen“, „essen“, „hören“, „lieben“, „machen“, „öffnen“. Zum Beispiel: „Ich habe einen Kuchen gebacken.“
  2. Alle reflexiven Verben verwenden „haben“, wie „sich beschäftigen“, „sich bemühen“, „sich rasieren“. Zum Beispiel: „Ich habe mich rasiert.“
  3. Alle Modalverben verwenden „haben“, wie „dürfen“, „können“, „mögen“, „müssen“, „sollen“, „wollen“. Zum Beispiel: „Ich habe das tun können.“
  4. Intransitive Verben, die keine Bewegung, sondern die Dauer einer Handlung oder einen Zustand ausdrücken, verwenden auch „haben“. Dazu gehören:

a) Verben, die mit Orts- oder Zeitangaben gebraucht werden, aber keine Fortbewegung oder Zustandsänderung ausdrücken: „hängen“ (= starkes Verb), „liegen“, „sitzen“, „stehen“, „stecken“, „arbeiten“, „leben“, „schlafen“, „wachen“. Zum Beispiel: „Ich habe auf dem Stuhl gesessen.“

b) Verben, die mit einem Dativobjekt gebraucht werden und keine Bewegung ausdrücken: „antworten“, „danken“, „drohen“, „gefallen“, „glauben“, „nützen“, „schaden“, „vertrauen“. Zum Beispiel: „Ich habe ihm gedankt.“

c) Verben, die einen festen Anfangs- und Endpunkt bezeichnen: „anfangen“, „aufhören“, „beginnen“. Zum Beispiel: „Ich habe mit der Arbeit angefangen.“

In Süddeutschland werden die Verben „liegen“, „sitzen“, „stehen“ meist mit „sein“ gebraucht.

Das Verständnis der Verwendung von „haben“ und „sein“ als Hilfsverben in der deutschen Sprache ist entscheidend für die korrekte Bildung des Perfekts und des Plusquamperfekts. Mit diesen Regeln und

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